DTM-Saisonfinale // Alles oder nichts, volle Attacke!
- Hochspannung vor dem DTM-Saisonfinale vom 18. bis 20. Oktober auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg
- Für die drei Titelkandidaten Bortolotti, van der Linde und Engel geht es beim Showdown ums Ganze
- Die enorme Ausgeglichenheit im DTM-Teilnehmerfeld macht Vorhersagen unmöglich
20 ebenso spektakuläre wie bildschöne und traumhaft klingende GT3-Rennwagen von sieben verschiedenen Marken, insgesamt rund 11.000 PS, einige der besten GT-Piloten auf diesem Globus und eine spannende Ausgangslage im DTM-Titelkampf 2024 – alles ist angerichtet für ein PS-Menü der Extraklasse. Am kommenden Wochenende geht es auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg einmal mehr um die DTM-Krone 2024. Ganz oder gar nicht, alles oder nichts, Sekt oder Selters, so lautet die Devise auf dem 4,5 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs im Badischen. Taktieren ist keine Option mehr, es zählt nur noch eins: Rechter Fuß runter, Ellbogen raus, volle Attacke!
Auch wenn Tabellenführer Mirko Bortolotti im Lamborghini Huracán GT3 EVO von SSR Performance mit einem Vorsprung von 15 Punkten auf Kelvin van der Linde im Audi R8 LMS GT3 evo II von ABT Sportsline sowie deren 20 auf Maro Engel aus dem Mercedes-AMG Team WINWARD in die Spargel-Metropole reist – sicher kann sich der in Wien lebende Italiener seiner Sache absolut nicht sein. Noch 56 Punkte befinden sich am Wochenende in der Auslage. Ein kleiner Fahrfehler, eine Kollision im Pulk, ein verpatzter Pflicht-Boxenstopp, ein misslungenes Qualifying können alles auf den Kopf stellen.
Und all das ist im extrem hartumkämpften DTM-Feld schnell passiert. Einmal auf der Runde im nur 20 Minuten dauernden Qualifying falsch geblinzelt, und schon steht man hinten. Und weil die Ausgeglichenheit im Feld nicht geringer wird und der überwiegende Teil der Piloten im Titelkampf nicht mitmischt und deshalb keiner der drei Titelanwärter mit übertriebener Schützenhilfe rechnen sollte, ist ein Vormarsch aus den hinteren Regionen in der Regel ein kniffliges Unterfangen – selbst auf einer Rennstrecke wie dem Hockenheimring, der neben einer variantenreichen Charakteristik auch einige gute Überholpassagen aufweist und deswegen bei Fans und Fahrern gleichermaßen beliebt ist.
Mirko Bortolotti ist also gewarnt. Kelvin van der Linde befindet sich bei seinem mutmaßlich letzten Renneinsatz in einem Audi R8 LMS nach 2021 zum zweiten Mal im DTM-Titelkampf. Und Maro Engel startet mit dem Rückenwind des am letzten Wochenende gemeinsam mit WINWARD-Teamkollege Lucas Auer errungenen Meistertitels im „Fanatec GT World Challenge Europe powered by AWS Sprint Cup“, der im Juli in Hockenheim gastiert hatte. Die drei Titelaspiranten verfügen über unterschiedliche technische Konzepte – hier die dank ihres kurzen Radstands sehr wendigen Lamborghini und Audi mit ihren 5,2-Liter-V10-Mittelmotoren, da der Abtriebs-starke Mercedes-AMG GT3 mit dem imposanten 6,2-Liter-V8-Kraftpaket. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten zwischen dem Trio: Enormer Grundspeed, reichlich Erfahrung und ein riesiges Kämpferherz. Prognosen für den Titelkampf? Unmöglich! Spannung vor dem Showdown? Maximal!
Spannendes Rahmenprogramm mit offenen Titelentscheidungen
Auch in den Rahmenrennserien geht die Post ab. Im ADAC GT Masters, quasi die 2. Liga im deutschen GT-Rennsport, reisen zwei Teams mit Titelchancen nach Hockenheim. Der Finne Elias Seppänen und der erst 16-jährige Deutsche Tom Kalender liegen im Mercedes-AMG GT3 von Landgraf Motorsport vor den finalen Schlagabtausch 29 Punkte vor Leon Köhler und Maxime Oosten im BMW M4 GT3 von FK Racing Performance. Auch hier sind am Wochenende noch 56 Zähler zu ergattern. Für die auf Gesamtrang 3 liegenden Mercedes-AMG Junioren David Schumacher und Salman Owega aus dem Haupt Racing Team (HRT) ist der Titelzug zwar abgefahren, ein positiver Saisonabschluss aber ebenso wie bei allen anderen Mannschaften das große Ziel. In der „Road to DTM“-Wertung, in der es für Talente ab Jahrgang 1999 und jünger um eine Förderung für die DTM 2025 in Form des Nenngeldes für die Einschreibung geht, führt Seppänen 14 Punkte vor Teamkollege Kalender und 30 vor Oosten.
In der ADAC GT4 Germany haben die Champions von 2021, Michael Schrey und Gabriele Piana, im BMW M4 GT4 des Teams Hofor Racing by Bonk Motorsport lediglich ein Polster von 17 Zählern auf Finn Zulauf und Josef Knopp im Porsche Cayman GT4 von AVIA W&S Motorsport. Noch 50 Punkte stehen zur Ausschüttung an, und auch hier gilt: Es sind nicht zuletzt jene Piloten in ihren rund 500 PS starken, vergleichsweise seriennahen GT4-Rennern, die nichts mit dem Titelkampf zu tun haben, aber jederzeit Zünglein an der Waage spielen können.
Das trifft umso mehr auf den Porsche Carrera Cup zu, in dem der Niederländer Larry ten Voorde zwar 35 Punkte Vorsprung auf den Briten Harry King aufweist und nur noch schwer abzufangen sein wird. Was aber für die meisten Motorsport-Fans ohnehin nur zweitrangig sein dürfte – es sind die 510 PS starken Porsche 911 GT3 Cup, die mit ihrem hohen Speed und dem infernalischen Klang das Herz jedes Racing-Enthusiasten höherschlagen lassen. Und auch wenn Sound nicht gerade das Markenzeichen des NXT GEN Cup ist, so sind die Positionskämpfe der zumeist jungen Fahrer mit ihren auf dem Mini Cooper basierenden elektrischen LRT NXT1 allemal das Zuschauen wert. Zumal auch hier noch ein Titelgewinn zwischen Calvin de Groot und Victor Nielsen zu verhandeln ist.
Günstige Ticketpreise
Tickets sind noch im vergünstigten Vorverkauf (gültig bis Donnerstag, 17.10., 23.59 Uhr) zu haben. Ein Freitags-Ticket ist ab 15 Euro, die Tageskarten für Samstag oder Sonntag inklusive Fahrerlager-Zutritt ab 39 Euro erhältlich. Der Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren ist jeweils frei. Tickets gibt’s über die offizielle Website www.dtm.com.
Bild Copyright: ADAC Motorsport