Tickets

ADAC Hockenheim Historic // Die Königsklasse des Automobilsports im Wandel der Zeit

  • 20. Auflage des Jim Clark Revival vom 9. bis 11. Mai auf dem Hockenheimring
  • Die ADAC Hockenheim Historic richtet den Blick auf sechs Jahrzehnte Formel 1
  • Warum der kostengünstigste Formel-1-Motor auch der erfolgreichste war

Jeder Rennfahrer träumt davon, einmal in einem Grand-Prix-Boliden zu sitzen. Jeder Motorsportfan bekommt beim Klang der Motoren und Namen wie Fangio, Brabham, Clark, Stewart, Fittipaldi, Lauda, Prost, Senna, Schumacher, Hamilton oder Verstappen glänzende Augen. Die Formel 1 ist und bleibt die unangefochtene Königsklasse des Automobilsports. Auch bei der ADAC Hockenheim Historic stehen die GP-Boliden einmal mehr im Mittelpunkt, zumal die Veranstaltung an einen der größten Formel-1-Piloten aller Zeiten und Weltmeister der Jahre 1963 und 1965 erinnert: Jim Clark.

Da trifft es sich besonders gut, dass die „Masters Historic Racing“ nach einjähriger Absenz wieder den Weg ins Badische gefunden haben. Der Brite Ron Maydon hatte das faszinierende Rennpaket, das mittlerweile aus zehn verschiedenen Rennserien besteht, im Jahre 2004 gegründet und damit einen Traum verwirklicht, den er schon als kleiner Bub geträumt hatte. Im zarten Alter von elf Jahren machte sich Ron mit dem Fahrrad auf den Weg von seinem Wohnort Aylesbury ins rund 110 Kilometer entfernte Brands Hatch, um sein Idol Jim Clark und die anderen Formel-1-Helden dieser Zeit live erleben zu können. Die Polizei beendete das Unterfangen seinerzeit jäh und brachte den jungen Mann zurück in die elterliche Obhut. Jahrzehnte später verlieh Ron Mayden seinem Kindheitstraum mit der Gründung der „Masters Historic Racing“ neues Leben.

Cosworth DFV: 100.00 Pfund für die Geschichtsbücher
Vier der MHR-Rennserien sind bei der ADAC Hockenheim Historic 2025 am Start, wobei die „Masters Racing Legends for 1966 to 1985 F1 Cars“ auch hier die Königsklasse darstellt. Die Kategorie ist jenen Formel-1-Boliden vorbehalten, die von einem 3-Liter-V8-Saugmotor angetrieben werden. Und hier geht es in erster Linie um den Cosworth DFV, der zu einer echten Ikone der Grand-Prix-Historie geworden ist und den eine besonders spannende Entwicklungsgeschichte umgibt.

Nachdem die bis dato in der Formel 1 verwendeten 1,5-Liter-Motoren Ende 1965 dem neuen 3-Liter-Reglement gewichen waren, sahen sich insbesondere die britischen Teams einer übermächtigen Konkurrenz der V12-Triebwerke von Ferrari, Maserati und Honda gegenüber. Lotus-Chef Colin Chapman, der mit dem schwachbrüstigen und zu schweren Coventry-Climax-Motor ins Hintertreffen geraten war, bat seinen ehemaligen Getriebe-Ingenieur Keith Duckworth um Hilfe. Der hatte gemeinsam mit Mike Costin die Motorenschmiede Cosworth gegründet und versprach, für das damals schon kümmerliche Budget von 100.000 Pfund zur Saison 1967 einen konkurrenzfähigen, günstigen Motor für die Privatteams zu entwickeln. Er hielt Wort. Und wie.

In den folgenden 19 Jahren war der anfangs rund 450, im Laufe der Zeit dann mehr als 500 PS starke Cosworth DFV (das Kürzel steht für „Double Four Valve“, also „doppelter Vierventiler“) für nicht weniger als 155 Grand-Prix-Siege und 12 Fahrer-WM-Titelgewinne gut, was ihn nicht nur zum kostengünstigsten Formel-1-Motor der Geschichte macht, sondern auch zum erfolgreichsten. Die „Masters Racing Legends for 1966 to 1985 F1 Cars“ zeichnen diese legendäre Geschichte nach.

Formel-Rennsport von den Anfängen bis zur Neuzeit
Doch damit nicht genug des Formel-1-Spektakels bei der ADAC Hockenheim Historic. Die „Historic Racecar Association“ hat sich ganz den Formelrennwagen verschrieben. Monopostos verschiedener Kategorien und Jahrgänge, von der Formel Junior über die Nachwuchsformeln 3 und 2, treten hier gegeneinander an. Im bunten Einsitzer-Treiben finden sich auch die Grand-Prix-Renner der bereits erwähnten Jahre 1961 bis 1965, die von einem 1,5-Liter-Motor angetrieben wurden. Just diese Zeit also, in der Lotus-Pilot Jim Clark seine beiden WM-Titel errungen hatte.

Zwei weitere Rennserien widmen sich der Königsklasse des Automobilsports. Während in der „Historic Grand Prix Car Association” Rennwagen aus der Frühzeit des Grand-Prix-Sports, also von den 1920er- und bis hinein in die 1960er-Jahre, zur Austragung kommen, schlägt die Serie BOSS GP die Brücke zur Neuzeit. Neben den Boliden der Formel Renault sowie der GP2 stehen auch Formel-1-Renner von Benetton, Toro Rosso oder Lotus aus der Zeit nach der Jahrtausendwende im Teilnehmerfeld. Bei den Präsentationsfahrten des Raceclub Germany – F1 Tradition on Track sind vor allem Formel-1-Boliden aus den 1980er-, 1990er- und 2000er-Jahren in Aktion zu sehen, allen voran zwei originale Formel-1-Fahrzeuge von Toyota, nämlich der TF105 von Ralf Schumacher (2005) und der TF108 von Timo Glock (2008) vom Team FNT.

Motorsport-Genuss für den kleinen Geldbeutel
Natürlich dreht sich bei der ADAC Hockenheim Historic nicht alles um die Formel 1. Auch die Liebhaber von Sport- und Tourenwagen kommen an den drei Tagen und bei insgesamt elf Rennserien voll auf ihre Kosten. Und wie immer gibt’s alles zu familienfreundlichen Preisen. Das Freitags-Ticket kostet nur 17, die Tageskarten für Samstag und Sonntag 39 respektive 34 und das Wochenend-Ticket 54 Euro. Natürlich inklusive Tribünenplatz und Fahrerlager. Schüler und Studenten bezahlen die Hälfte, Kinder unter 14 Jahren und Rollstuhlfahrer haben kostenlosen Einlass. Karten gibt’s an den Tageskassen oder unter www.hockenheim-historic.de.

Weitere Beiträge

Partner & Sponsoren

Wussten Sie schon...
Dass jährlich unser Magazin "Motodrom Insight" erscheint...