Starke Ferrari beim STT Saisonstart auf dem Hockenheimring
Beim Saisonstart der Spezial Tourenwagen Trophy auf dem Hockenheimring teilten sich zwei Teams die Siege. Das erste Rennen entschieden Francesco Lopez und Uwe Lauer im Ferrari 488 GT3 für sich. Josef Klüber (Mercedes AMG GT3) siegte im zweiten Durchgang.
Buchstäblich auf den letzten Metern holten sich Uwe Lauer und Francesco Lopez ihren Premierensieg in der Spezial Tourenwagen Trophy. Dabei sah es zu Rennbeginn überhaupt nicht danach aus, nachdem Lauer auf Platz drei liegend in der Spitzkehre einmal umgedreht wurde. Der Ferrari-Pilot reihte sich erst wieder auf dem elften Gesamtrang ein. Und startete die Aufholjagd. Die setzte Teamkollege Francesco Lopez fort, der zu diesem Zeitpunkt klar schnellster Pilot auf dem 4,574 Kilometer langen Kurs war. Zwei Runden vor Schluss hatte er den lange Zeit führenden Oliver Plassmann (Ferrari 488 GT3) eingefangen. Mit knapp über vier Sekunden Vorsprung ging es über den Zielstrich. Es war der erste Ferrari-Doppelsieg in der nunmehr schon 37jährigen Seriengeschichte. „Es ist am Anfang alles relativ perfekt gelaufen. Ich konnte mich schön bei den Führenden hintendran sortieren. Zwischendrin hatte ich den Unfall. Und dann hat es Spaß gemacht und wir konnten wieder aufschließen“, so Uwe Lauer nach dem Rennen. „Oliver Plassmann kenne ich schon ein bisschen, deswegen ist Fahren unter Freunden und es hat dann Spaß gemacht den Sieg nach Hause zu bringen“, erzählte Francesco Lopez. Oliver Plassmann verpasste damit einen Serieneinstand nach Maß, konnte aber mit der gezeigten Leistung dennoch sehr zufrieden sein. Ohne die Safety-Car Phase nach einem Unfall hätte es womöglich knapp gereicht. „Es war eine erfolgreiche Premiere. Wir sind vom Start an gut weggekommen. Bevor Safety-Car kam, hatten wir 30, 40 Sekunden Vorsprung. Das spielte uns nicht in die Karten. Für mich als Amateur war es schwierig mich gegen Lopez zu verteidigen. Es hat aber Spaß gemacht“, berichtete Plassmann. Als Gesamtdritter schaffte Josef Klüber den Sprung aufs Gesamtpodium, der damit Polesetter Henk Thuis mit seinem spektakulären Pumaxs RT hinter sich ließ.
Im zweiten Rennen bestimmte zunächst Polemann Jürgen Bender mit seiner Corvette C7 GT3-R das Tempo, nachdem der Neckarsulmer noch am Vortag bereits nach der Einführungsrunde die Box angesteuert hatte. Dahinter lieferten sich Oliver Plassmann und Josef Klüber einen engen Zweikampf. Klüber setzte alles auf eine Karte, war allerdings etwas zu spät auf der Bremse, so dass Bender und Plassmann wegkamen. Auch Henk Thuis konnte die Situation ausnutzen und zog vorbei. Der Niederländer steuerte jedoch nur wenige Meter später die Boxengasse zu seinem Pflichtstopp an. Ohne Klüber direkt im Nacken startete Plassmann beim Anbremsen der Spitzkehre die Attacke auf Bender und schnappte sich Platz eins. Kurz darauf kamen erst Bender, dann Plassmann und Klüber an die Box. Profiteur der Boxenstopp-Phase war eindeutig Josef Klüber, der knapp vor Plassmann aus der Boxengasse kam. Jürgen Bender reihte sich derweil hinter Henk Thuis ein. Erst einmal an der Spitze baute Josef Klüber seinen Vorsprung auf Platz zwei weiter aus. Dahinter legte Francesco Lopez noch einmal ein starkes Tempo vor, was eine Runde vor Schluss den dritten Platz vor Henk Thuis einbrachte.
Gruhn und Rölleke siegen in der Division 2
Die Siege in der Division 2 teilten sich beim Auftaktwochenende Max Gruhn (Audi RS3 LMS TCR) und Tim Rölleke (BMW M4 GT4 G82). Dabei hatte Max Gruhn am Freitag noch einen gehörigen Schreckensmoment zu verkraften, als er in der Sachskurve geradeaus in die Reifestapel krachte. Umso schöner war der Erfolg am nächsten Tag, wobei Gruhn seine Division im Griff hatte. Giuseppe Fico im BMW M4 GT4 G82 konnte nicht ganz das Tempo mitgehen und landete auf Platz zwei. Dritter wurde Franjo Kovac (Mercedes AMG GT3) vor Victoria Froß (SEAT Sport Cupra TCR). Am Sonntag kletterte Rölleke für Fico ins Cockpit des M4. Von Beginn an übernahm der BMW-Pilot die Initiative, wobei Gruhn zumindest in Schlagdistanz blieb. Am Ende lagen 13,558 Sekunden zwischen den beiden Division 2 Piloten. Rang drei holte sich diesmal Desiree Müller (Opel Astra TCR), die am Vortag noch Pech hatte. Die Pilotin von Lubner Motorsport konnte dem sich drehenden Jürgen Hemker im Audi R8 GT4 nicht mehr ausweichen. Die Division 3 für die Porsche-Fahrzeuge der Typen 997 und 991 Cup ging in beiden Rennen an Peter Schepperheyn (Porsche 991 GT3 Cup), der zudem mit zweimal Platz sechs ein gutes Gesamtergebnis verbuchen konnte.
arpRedaktionsbüroPatrick Holzer // Fotos: Dietmar Glöckner